Deine Kollektion beschäftigt sich mit dem Thema der Mafia. Wie bist du darauf gekommen?
Bei einem Besuch in Palermo habe ich von dem heutigen Einfluss der Mafia erfahren. Ich finde es spannend, wie viel Stärke und Macht sie heute immer noch hat. Man kann heute den Einfluss der Mafia nicht mehr klar zuordnen, wie das zu den Anfängen noch möglich gewesen ist. Aber gerade diese Identitätsentwicklung sagt viel über die heutige Zeit aus. Mich haben vor allem die Anfänge und die Ästhetik interessiert und wollte das auf die moderne Frau übertragen.
Warum sollte es eine DOB-Kollektion werden?
Obwohl die Mafia immer noch eine maskulin dominierte Gesellschaftsgruppe ist, wollte ich diese starke Präsenz übertragen. Frauen werden in den nächsten Jahren immer mehr Macht bekommen, diese Voraussicht führte mich zu den androgynen Schnitten. Aber auch die Emanzipationsgeschichte mit tragenden Rollen, wie Marlene Dietrich, oder die Einführung des Hosenanzugs für Frauen von Yves Saint Laurent haben mich sehr dazu inspiriert, genau diesen Stil zu verwenden.
Wie ist deine Formsprache entstanden?
Visuell habe ich mich stark von der Historie der Mafia leiten lassen, die sehr deutlich in den amerikanischen Filmen der 30er bis 50er-Jahre dargestellt wird. Gleichzeitig baut die Kollektion aber eben auch auf der Frage nach Identität und heutigen Geschlechterrollen auf. Für mich spiegelt die Kollektion die Rolle der modernen Frau in der Gesellschaft, sprich eine sehr starke und gefestigte Position, wider. Es ist eine Gradwanderung zwischen kommerziell und individuell. Ich habe mit sehr androgynen Schnitten gearbeitet, beispielsweise den klassischen Herrenanzug auf die Frau übertragen.
Mit welchen Materialien hast du gearbeitet?
Im Vordergrund standen hochwertiges Lammfell, Leder und klassische Muster, wie Hahnentritt oder Nadelstreifen. Zusätzlich habe ich mit einem Unternehmen aus Italien gearbeitet, die das Lightning-Textile Luminex herstellen. Im Dunklen leuchten die Stoffe, weil sie mit Glasfasern bestickt sind und einen eingebauten Akku haben. Während meinem Studium habe ich parallel aber auch ein Accessoire-Label aufgebaut: embee Studios. Die Taschen aus Neopren unterstreichen noch einmal den modernen, cleanen Stil.
Max Beutler gründete ein Modelabel mit dem Namen Embee Studios, das sich auf Taschen und Accessoires spezialisiert. Die Taschenkollektionen werden von Max mit Liebe zum Detail gefertigt und kombinieren Mode mit extravaganten Stoffen wie zum Beispiel Neopren. Diese wunderschönen Rucksäcke, Geldbörsen, Smartphone- und Laptoptaschen im minimalistischen, puren Design dürft ihr euch auf keinen Fall entgehen lassen.