Barchent ist eine Allgemeinbezeichnung für Nachtwäsche und Schlosserbarchent, ein auf der linken Seite gerautes (Baum)wollgewebe. Er war eine der großen technischen Innovationen des Mittelalters und sein hoher Tragekomfort führte zur schnellen Verbreitung.
Der Name stammt aus dem arabischen »barrakan«, grober Stoff und ist ursprünglich ein grober Wollstoff, der aus Kamel- oder Ziegenhaar gefertigt wurde.
Der Name Barchent wird heute nur noch selten verwendet, eher finden wir diese Qualitäten unter den Namen „Wintercotton“ oder Finite. Die Kette (Längsfäden) besteht aus Leinen, der Schuss (Querfäden) aus Baumwolle. Deshalb kombiniert Barchent die positiven Eigenschaften zweier Naturfasern: die Strapazierfähigkeit des Leinen mit der Weichheit der Baumwolle. Zudem lässt sich die Baumwolle im Schuss besser rauen. Es gibt Barchent in verschiedenen Abwandlungen wie Croisé-Barchent oder Atlas-Barchent. Jedoch wird er üblicherweise in Köperbindung produziert.
Zusammensetzung
Mischgewebe aus Baumwolle & Leinen, Baumwolle/Polyester
Einsatz
Winterkleider, Trachtenmode, Futter, Hemden, Hosen, Arbeitskleidung, Bett- und Bezugsstoffe
Was muss im Umgang mit Barchent beachtet werden?
Er sollte einen kräftigen und guten linksseitigen Rauflor haben, einen weichen Griff und eine gute Wärmeisolation (hier ist Polyester von Vorteil). Da auch der Barchent appretiert wird, sollte er vor dem Zuschnitt gewaschen werden und kann je nach Dichte bis zu 10% einlaufen.
Vorteile
Stabilität, wärmende Wirkung, hautfreundlich, leicht zu (über)färben
Nachteile
Läuft ein, bei enger Schnittführung klettert er; sehr rustikal