Los Angeles steht für Glamour, Chic und vor allem Powerfrauen, die wissen, was sie wollen! Genau davon hat sich Tom Ford in seiner neuen Sommerkollektion 2018 inspirieren lassen, aber auch besonders von sich selbst.
Tom Ford, New York, Frühjahr/Sommer 2018, ©Stefan Knauer
Durch seine zweite Tätigkeit als Filmregisseur hat er in den Hollywood Hills bereits 2009 ein Zuhause gefunden. Jetzt rollt er den Red Carpet über die ganze Welt und umhüllt sie mit Glam und Glow.
»L.A. Is my American City« – Tom Ford
Inspiration
Erst am 27. August 2017 ist der Modedesigner Tom Ford 56 Jahre alt geworden. Nun schaut er auf eine beeindruckende Karriere zurück, in der er zum Liebhaber aller Prominenz wurde und Schauspielerinnen der A-Liga einkleidete.
Man könnte meinen ein wenig Nostalgie in seiner Kollektion zu sehen, aber vielleicht möchte der Designer auch nur zeigen, was er perfekt kann und schon immer perfekt konnte. Er selbst, sei schließlich seine größte Muse. Damit sei die Inspirationsfrage also schon weitestgehend beantwortet.
Wir springen einmal in die 90er zurück, wo wir den Designer auf seinem Höhepunkt erlebten. Damals wurde der junge Architekturstudent von dem italienischen Label Gucci angeheuert, das zu der Zeit in den Miesen steckte und von Tom Ford gerettet werden sollte.
1995 hagelte es dann hervorragende und in höchsten Tönen lobende Kritiken, nachdem der Designer seine Herrenkollektion in Florenz präsentierte. Protagonisten der damaligen Kollektion waren die Slipper aus Lack, die Samthosen, aber besonders die perfekt geschnittenen Jackets.
Die breiten Schultern kamen in sommerlichen Farben wie Gelb und Nude, verkörperten aber gleichzeitig Selbstbewusstsein und Dominanz in einem tiefen Schwarz. Es dauerte nicht lange, bis die Damenwelt ihre Finger danach ausstreckte und Tom Ford vermehrt Anfragen bekam, die breitschultrigen Jackets auch für Frauen zu kreieren.
Mit seiner jetzigen Sommerkollektion scheint er diese Anfragen genügend zu bedienen und erschafft einen Twist aus weiblichen Materialien und lockeren, männlichen Schnitten mit bestimmter Weite. Die Weiblichkeit wird allerdings auch durch die allgemeine Freizügigkeit betont.
Laut Tom Fords eigenen Aussagen, ist er ein Fan des Nacktseins und verbringt den Großteil seiner Zeit ohne jegliche Textilien. Für diese Aussage sprachen sogar schon seine Kampagnen für YSL und Gucci in den frühen 2000ern. Daher stammen also die weiten Ausschnitte, die Cut-outs an den Hüften und die freigelegten Rücken. Und trotzdem erscheint es nie zu nackt, sondern immer noch weiblich sexy und erwachsen.
Intention
Auf dem roten Teppich ist seine Mode nicht mehr wegzudenken. Daher wird seine Runway Show zum Getümmel jeglicher Hollywoodgrößen. Da diese seine größte Zielgruppe und letztlich auch Konsumgruppe sind, richtet sich seine Intention natürlich danach für den roten Teppich zu kreieren und die weiblichen Stars in ihrem starken Auftritt zu unterstützen.
Durch die weiten, teilweise männlichen Schnitte, spiegelt er das moderne Frauenbild wieder: Selbstbewusst, bestimmt und eigensinnig.
Schnitte & Materialien
Wie bereits erwähnt, ließ er sich in seinen Schnitten von seinen eigenen Kollektionen der 90er Jahre inspirieren. Dabei beweist er, dass kein Schnitt ohne das richtige Material funktioniert. Also erscheinen die tiefsitzenden Hosen im farbigen Glattleder oder glänzenden Seidenstoffen.
Schillernde Pailletten sorgen für den Wow-Effekt, wohingegen ein dunkles Denim für elegante Sportlichkeit steht und den Athleisure-Trend verkörpert.