Die Modenschauen der Pariser Fashion Week vereinen zweimal im Jahr die wichtigsten Namen der Modebranche in der französischen Hauptstadt.
Gespannte Redakteure, Blogger, Kunden sowie Socialités schmückten die Frontrows der großen Modehäuser bei insgesamt 83 Modeschauen und 27 Präsentationen. Neben den neuen Kollektionen wurden vor allem die Debüts der neuen Chefdesigner bei Givenchy, Chloé, Carven und Lanvin heiß erwartet.
AM FADEN GEZOGEN
Gesmokte oder geraffte Tops und Kleider verlassen den kindlichen Kleiderschrank und erobern die Pariser Laufstege. Die simplen Nähtechniken erzielen einen maximalen Effekt: neue Akzente und Taillierungen ergeben neue Silhouetten. Aber das Volumenspiel wird nicht nur durch eingenähte Gummibänder erzeugt.
Zum Beispiel wurde in der Debütkollektion von Serge Ruffieux für das französischen Traditionshaus Carven mit Tunnelzügen und Ziehbändchen für eine neue Silhouette gesorgt. Auch der Designer Simon Porte Jacquemus setzte diese Saison auf Raffungen.
Wie ein roter Faden zogen sich Raffungen durch die Entwürfe seiner neuen Kollektion »La Bomba«. Kleider und Röcke wurden auf Oberschenkelhöhe zusammengezogen.
ZUGESPITZT
Die größten Designerwechsel standen in den Modehäusern Chloé und Givenchy an. Natacha Ramsay-Lévi tauschte ihre Rolle als rechte Hand von Nicolas Ghésquière bei Louis Vuitton gegen einen Posten als Chefdesignerin bei Chloé ein, während Clare Waight Keller von ihrer Stelle bei Chloé zu Givenchy weiterhüpfte.
Von beiden Designerinnen, die sich vieles vom männlichen Kleiderschrank abgucken, wird eine weibliche Balance gesucht. Dazu eignet sich nichts besser als klassische Spitze. In Form eines Hemdes oder eines fließenden Kleides bietet der Stoff genau die nötige Dosis an Leichtigkeit. Anthony Vaccarello schmückte seine Großstadtamazonen auch für Saint Laurent mit dem dekorativen Stoff.
ENTHÜLLT
Bereits in ihrer ersten Kollektion für das Modehaus Dior hatte Chefdesignerin Maria Grazia Chiuri mit viel Transparenz gearbeitet. Die mittlerweile zu ihrer Handschrift gewordenen durchsichtigen Bustierkleider liefen auch diese Saison in verschiedensten Varianten über den Laufsteg.
Das Spiel der Transparenz war auch bei der ersten Kollektion von Clare Weight-Keller für Givenchy nicht zu übersehen. Die Britin wechselte im Sommer von Chloé zum etwas eingestaubten französischen Modehaus Givenchy. Ihre Signature-Looks waren eine Mischung von klassischen weiblichen Teilen mit männlichem Flair.
Bei Maison Margiela und Paco Rabanne wird simple Alltagskleidung transparent über einer anderen Kleidungsschicht getragen. Und auch Olivier Rousteing sorgt bei Balmain mit dem Einsatz von durchsichtigen, plastischen Materialien für eine freie Sicht.
GLANZSTÜCK
Wie eine zweite Haut schmiegt sich bei Balmain der Lamé-Stoff an den Körper der Models. Das aus den wilden Discojahren übrig gebliebene Material lässt sich perfekt in Form eines Minikleides (wie bei Paco Rabanne) oder auch als ganzer Mantel (wie bei Aalto) tragen.
In der Kollektion von Maria Grazia Chiuri für Dior verzaubert das fließende Gold der feinen Metallfäden einen Pyjama-ähnlichen Anzug in ein absolut partytaugliches Abendoutfit. Dieses Material verwandelt jedes schlichte Outfit in ein aufregendes Statement-Teil.
GLATTE SACHE MIT SATIN
Glänzend, jedoch nicht zu auffallend. Schick, aber durchaus alltagstauglich. An diesem Material kam in Paris niemand vorbei: Satin glänzte in unzähligen Varianten.
Yves Saint Laurent drapierte schulterfreie Tops im neuen Lieblingsstoff, Olivier Theyskens setzt auf Neu-Interpretationen des altbekannten Slipdresses. Dries van Noten schmückte seine Entwürfe mit großen Satin-Halstüchern, die er in verschiedensten Varianten an seinen Kleidern befestigte. Wir freuen uns auf einen glanzvollen Sommer 2018.