WER HAT HIER
DIE HOSEN AN?
Hamburg 1966 vor dem Hotel Atlantic: Der international bekannten Sängerin und Schauspielerin Esther Ofarim wird der Eintritt verwehrt. Sie solle sich doch bitte etwas Weiblicheres anziehen.
Hamburg 2017 vor dem Hotel Atlantic: Ich schaue mich um und beobachte, dass 95% der Damen um mich herum eine Hose tragen.
Nur 50 Jahre später nimmt die Hose einen festen Bestandteil und viel Platz in unserem Kleiderschrank ein. Doch wie kam es eigentlich dazu?
WIE DIE HOSE
AN DIE FRAU KAM
Lange war die Hose reine Männersache und für Frauen ein skandalöses Tabuthema. 1851 setzte Amelia Bloomer ein Zeichen und propagierte die nach ihr benannte knöchellange Bloomerhose, die wir heute noch als weite Pluderhose aus dünnem Stoff im Urlaub tragen. Damals kamen die Bloomers hauptsächlich bei sportlichen Aktivitäten wie dem Radfahren zum Einsatz. Aber zur Jahrhundertwende im modischen Paris war es Frauen noch verboten, diese Art von Hose in der Öffentlichkeit zu tragen.
Doch dann kam der Krieg: Die Männer verließen die Familie, um für ihr Land zu kämpfen und multitaskingfähig wie wir Frauen nun mal sind, übernahmen wir von nun an auch die Männerrolle im Haus. Als sei das nicht schon hart genug, sollten die Frauen den Slalomlauf auch noch in bodenlangen Kleidern absolvieren? Nein!
Die Damen der Gesellschaft begannen bei der Ausübung ihrer neuen Pflichten wie selbstverständlich Hosen zu tragen. Als der Krieg vorbei war, schien es unmöglich, den Frauen ihre neu entdeckte Alternative zum Rock wieder zu verbieten.
In den goldenen Zwanzigern feierte die Marlenehose ihren Durchbruch und wurde besonders gerne von Künstlerinnen getragen. Sie ist klassisch geschnitten, sitzt sehr hoch und eng an der Taille. 1930 trug Marlene Dietrich im Filmklassiker »Marokko« als allererste Frau überhaupt die nach ihr benannte Hose in den Kinos.
Trotzdem hatte die Hose erst in den sechziger Jahren ihren skandalösen Maximalhöhepunkt erreicht und ging mit der Emanzipation Hand in Hand. Letztlich war es kein Geringerer als Yves Saint Laurent, der den Frauen den Hosenanzug schenkte.
Als Bianca Jagger ihrem Mick 1971 das Jawort gab, tat sie das in einem weißen YSL-Hosenanzug und spätestens da stand fest, dass die Hose weiblicher ist als so manches Kleid.
Der Trend 2018 – PAPERBAG,
JOGGPANTS & KICK FlARES
Die Skinny Form bleibt ohne Frage weiterhin auf der Bildfläche, aber 2018 sind »Taille und Weite« die Stichwörter, die uns begleiten werden. Weite, bequeme und dazu trendy Schnitte sind angesagt.
Cropped Jeans trifft auf Schlaghose, Paperbag-Hosen rücken in den Fokus, denn dies schmeichelt jeder Figur und wirkt zusätzlich durch die Raffungen am Bund sehr feminin.
Aber auch High Waist setzt sich immer mehr durch und Karottenschnite sind ähnlich beliebt.
Aufgrund des Athleisure-Trends sind Joggpants/Track-Pants total angesagt. Ein klares Must-Have sind dabei Galonsstreifen oder Blumenprints oder beides in Kombination.
Unser Schnittmuster Hose mit Statementstreifen:
Unser absolutes Lieblingsteil – die Culotte. Der Schnitt setzt den Po in Szene, kaschiert aber durch ihren weiten Verlauf kräftige Oberschenkel. Sie endet zwischen Knie und Mitte des Schienbeines und setzt somit Waden und Fesseln in Szene. Mit aufregenden Pumps oder Stilettos wird jede schwarze klassische Culotte zum stilsicheren Hingucker und geht sowohl im Büro, als auch auf einer Party.
Und was für Materialien sind 2018 on top? Ganz klar, Jersey und Techno-Stretch rücken immer mehr in den Fokus. Und wer sagt da nein? Super bequem und elastisch!
SKINNY JEANS
Eine wahre Königin des Kleiderschrankes. Dieser Schnitt ist für Frauen mit Endlosbeinen á la Claudia Schiffer wie gemacht! Durch den knallengen Schnitt werden eure Waden in den Fokus gesetzt und mit einer High-Waist-Variante könnt ihr trotzdem ein kleines Bäuchlein verstecken und werdet zum echten Blickfang. Ob mit High Heels oder Sneaker – die Skinny Jeans ist ein Must Have!
CROPPED STYLES BLEIBEN
Dieser Style wird definitiv mit ins neue Jahr genommen, denn der Fokus liegt 2018 nicht nur auf der Taille sondern auch auf dem Knöchel.
Ob auffällige Strümpfe, Schnürrstiefel oder einfach nur das elegante Bein – diese Länge hat so einiges zu bieten. Und nicht nur das, die verkürzte Länge lässt Platz für Fransen, Kipper oder Rüschen. Auch der Trend aus 2017 bleibt weiterhin bestehen – der Vokuhila Saum.
PIMP MY DENIM
Eine Jeans ist nicht gleich eine Jeans! Gerade zu der Weihnachtszeit fällt uns das Schmücken leicht und macht dazu noch riesen Spaß! Wieso denn nicht auch unsere Denim etwas aufmotzen? Bereiten wir uns auf Frühjahr/Sommer 2018 vor, denn da heißt es: Stickereien, Wording-Prints, Patches, Perlen, Ösen und offene Verarbeitungen soweit das Auge reicht!
Wer es jedoch etwas dezenter mag, sollte auf Hosen in Salz & Pfeffer-Optik greifen.
CHINO- &
CARGO-HOSEN
Bequem und lässig auf der Hüfte – Die Chino- und Cargohosen sind noch nicht ganz oben im Mode-Olymp angekommen, aber sie bereiten sich so langsam für den großen Auftritt vor.
Durch die Grün/Khaki/Utility – Welle mit Camouflage-Muster und allem was dazu gehört, haben die beiden Hosentypen die besten Chancen ganz oben mit zu spielen!
Vor allem die kleinen zierlichen Frauen dürfen sich freuen, denn die oft fehlenden oder leicht angedeuteten Gesäßtaschen zaubern etwas mehr Kurven. Sportlich mit Sneakers ist sie nicht nur im Office, sondern auch in der Freizeit perfekt in Szene zu setzen.
Gestalte dir jetzt deinen eigenen Hosenschnitt mithilfe unserer Hosengrundschnitte.
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