Was sind die »Enfants terribles« der Mode?
Der Ausdruck »Enfant terrible« (frz.: »schreckliches Kind«) wird – meist in Kunst, Kultur, Mode und Sport – für Exzentriker oder Außenseiter verwendet, die gegen gesellschaftliche Regeln verstoßen und durch unangepasste, provokante und/oder zügellose Handlungen auffallen. Durch ihr Verhalten schockieren sie ihre Umgebung und bringen viele in Verlegenheit.
Jean-Paul Gaultier
In der Mode galt beispielsweise Designer Jean-Paul Gaultier lange als gefürchtetes Enfant terrible. Seine ausgefallene Mode, darunter der provokante »Eistüten-BH« für Madonna, sorgte regelmäßig für Aufsehen – ebenso wie seine Schauen: So schickte er Männer in Röcken auf den Laufsteg, engagierte unkonventionelle Models wie Übergewichtige oder stark Tätowierte.
Franco Moschino
Auch Franco Moschino erlangte den Ruf eines Enfant terrible, das sich selbstironisch über die Modeszene lustig machte. So lautete beispielsweise der Slogan einer seiner Anzeigenkampagnen »Stop the fashion system!«, bei einer Jacke ließ er bezeichnend »expensive jacket« auf den Rücken sticken. Dabei richtete sich seine Provokation nicht gegen Mode im Allgemeinen, sondern gegen die manipulierende Modeindustrie.
Paco Rabanne
Ebenso wurde der rebellische Paco Rabanne, der mit seinen aus Ringen und Metall angefertigten »Kettenhemden« schockierte, zeitweise als Enfant terrible bezeichnet.
Heutzutage ist es für Modeschöpfer jedoch schwieriger, noch zu schockieren und dadurch Aufmerksamkeit zu erregen.
Patrick Mohr
Als einer der gezielt provozierenden Designer der letzten Zeit gilt beispielsweise Patrick Mohr, der mit seinen Shows gerne für Kopfschütteln sorgt, indem er u.a. Obdachlose, Bodybuilder oder Damen mit Glatzen und aufgeklebten Bärten auf den Laufsteg schickt.
Text: fashionpress.de