Think Big – haben sich wohl die Designer gedacht und lassen den Modeherbst extragroß ausfallen: überlange Ärmel an Jacken und Pullis, Daunenjacken so weit, als würde man sich in eine Decke einhüllen, XXL-Capes für dramatische Looks – lässige Streetwear gibt in diesem Winter den Ton an. Hoodies dominierten die Laufstege in New York. Daneben kommt auch die Romantik nicht zu kurz, Rüschen, Schleifen und Volants feiern modische Hochkonjunktur. Und welche Stoffe und Prints sind angesagt? Das alles lest ihr in unserem Trendbericht.
Streetwear!
Merken wir uns dieses Stichwort, denn dieser Trend wird uns durch die kühle Zeit der kommenden Monate tragen. Herrlich, denn lässiger und zugleich bequemer geht’s kaum – dank extralanger und weiter Ärmel an Hoodies, Pullovern, Jacken und Mänteln, die somit die Hände bedecken und schön warmhalten. Das Traditionshaus Balenciaga erwärmt die Herzen mit einem Oversize-Hoodie in Fell-Optik oder schlicht und ergreifend in Baumwolle mit Glanz-Effekten. Designer Christopher Kane kreierte den Open Shoulder Hoodie mit Federn versetzt. Cool, boyish und supergemütlich machen sich alle Kapuzensweater. Die sportlichen Teile lassen sich cool oder auch elegant kombinieren, indem dazu Rock und Heels getragen werden. Streetstyle-Stars setzen auf Stilbruch und tragen Hoodies am liebsten unter Blazermänteln. Erlaubt ist, was gefällt…
Capes & Ponchos
Und kuschelig geht’s weiter. Capes und Ponchos feiern in diesem Winter ihr fulminantes Comeback – als exzentrische Alternative zum klassischen Wintermantel. Dabei ist die maskuline Glencheck-Variante genauso angesagt wie der royale Samt-Poncho. In geknöpfter Jeansmantel-Optik, als samtiger Reiterumhang (von Givenchy) oder kurz geschnitten mit Kaschmir-Kapuze (von Agnona), nie waren die luftigen und zugleich warmen Begleiter so vielseitig. Ob kurz oder lang, unifarben oder kariert – als doppelreihiges Long Cape von Alexander McQueen oder ganz elegant mit einem Schuss Kindlichkeit in Marineblau mit Knebelverschlüssen von Burberry London. Wer die Qual hat, setzt einfach auf die Chloé-Variante aus Lammfell mit Lederschnallen. Und wer es noch ein bisschen gemütlicher will, greift zur Daunenjacke – dem Evergreen in Neuauflage. Denn so XXL-voluminös mit Riesenkragen und damit ein absoluter Eyecatcher wie diese Saison bei Chanel, Stella McCartney oder Tory Burch waren sie noch nie!
Rüschen, Schleifen und Schluppen
Auch so ein Thema, an dem in dieser Saison niemand vorbeikommt: Rüschen, Schleifen und Schluppen. Ja, in diesem Herbst wird sich ordentlich aufgerüscht! Verspielt, feminin oder einfach dekorativ, geben Rüschen nicht nur auf Blusen und Kleidern ihr Stelldichein, sondern machen sich an schlichten Strickpullovern, Mänteln und bei Designer-Labels wie Balmain auch an Hosen zu schaffen. Auch die Schluppenbluse, am besten in zarten Pastelltönen, gehört jetzt in jeden gut sortierten Kleiderschrank. Die internationalen Fashion Shows gaben reichlich Inspiration. Bei YSL schwebten die Models in hauchzarten Seidenblusen mit Schleifenkragen über den Catwalk. Fendi und Karl Lagerfeld machten Rüschen und Volants, die Wellen der Mode, zu den Hauptdarstellern ihrer Kollektionen. An manchen Stellen werden Rüschen von Plisseefalten ersetzt, etwa an Midi-Röcken. Wem das alles zu viel ist, der trägt die Rüschen-Bluse einfach zu Sneakers und Jeans, das liebliche Blumenkleid zur rebellischen Biker-Jacke – Mix and Match.
Karos
Farben und Prints präsentieren sich in diesem Herbst mehr als opulent: Karos, zweifarbig oder kunterbunt trotzen der Tristesse ebenso wie die kräftigen Trend-Farben Rot, Orange, Flaschengrün – und Pink. Wer könnte farbenfrohe Eleganz besser erstrahlen lassen als Chanel mit seinem Bouclé-Kostüm samt Chanel-Tasche ganz pretty in pink!
Bunte Blumenmuster
Gut gelaunt geht es weiter: Bunte Blumenmuster, ob aufgestickt oder als Allover-Print und meist auf schwarzem Untergrund hellen die Stimmung auf. Vorreiter für den floralen Trend war die Garden Collection von Gucci mit einer knallbunten Flora und Fauna, aber auch Labels wie Dolce&Gabbana oder Etro zogen gleich nach und begeisterten die Modewelt mit prächtigen Blumen-Printmustern. Fröhlich geht es auch bei Stoffauswahl der Designer zu.
Schimmernder Samt
feiert seinen Auftritt als Stand-Alone-Look, Lurex lässt die Disko-Mode der 70er wiederaufleben – mit seiner glitzernden, schimmernden Textur sorgt das Garn für metallische Effekte in Gold, Bronze, Rot oder Silber. Modehäuser wie Tibi, Saint Laurent, Rochas, Jil Sander, Burberry und viele andere sorgten so für unzählige funkelnde Momente auf den Laufstegen der Modemetropolen.
Patches
Last but not least: Patches, also bunte Aufnäher, bevölkern jetzt die Kleiderschränke. Verzierten wir mit den Stoff-Bildchen in den 90er Jahren noch unsere coolen Army-Rucksäcke, kommen Patches jetzt auf fast jedem Kleidungsstück zur Geltung – auf Denim-Teilen ebenso wie auf kleinen Schminktäschchen, aber auch auf Bomberjacken, T-Shirts und Schuhen. Die Designer machen es vor: Valentino schmückt damit seine Parker, und seit Gucci mit der berühmten Dionysus Bag mit aufwendiger Verzierung im Frühjahr Aufsehen erregte und seine Schuhe damit schmückt, sind Patches nun gar nicht mehr wegzudenken. Weder bei der Motivauswahl noch bei der Menge der Aufnäher sind Grenzen gesetzt, nie konnte man die alte Jeansjacke so schnell in ein individuelles Designerteil verwandeln… Lade deine individuellen Patches-Vorlagen runter.
Insgesamt wird die Mode also verspielter, nimmt sich nicht mehr ganz so ernst und es gilt das Motto: Mehr ist mehr!