ACNE STUDIOS Designer­portrait

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»Fashion is the best form of self-expression. We like to design pieces, that together form the coolest warderobe, but is ultimately wearable. It becomes one way of thinking as individual pieces, but together creates a strong, modern and considered statement.« – Jonny Johansson (Gründer)

 

Acne Studios

Gegründet: 1996, Stockholm

Geschäftssitz: Stockholm, Schweden

Stil: minimalistisch, extravagant

Produktgruppen: Acne Fashion & Denim (Mode), Acne Advertising (Werbung), Acne Art Department (Grafikdesign), Acne Production (Werbespots, TV), Acne Paper (Magazin) und Acne JR (Spielwaren)

Modecodes: schlichte, gerade geschnittene Röhrenjeans, grobe Strickware, Damen Stiefel „Pistol“, schlichte Designs mit besonderen Cuts, Musubi Handtasche

 

Die Geschichte des Modehauses

Acne Studios wurde 1996 von den vier kreativen Köpfen Jonny Johansson, Tomas Skoging, Mats Johansson und Jesper Kouthoofd gegründet.

Die Inspiration? Andy Warhol’s »Factory«. Die vier wollten, ähnlich wie er, eine Lifestyle Marke erschaffen, unter deren Dach sie alle ihre kreativen Ideen vereinen konnten; die Gründung eines Modelabels war dabei gar nicht geplant.

Johansson, eigentlich Möbeldesigner und Musiker, entwarf 1997 eine Unisex Jeans, die er als Werbegeschenk an Freunde und Firmenkunden verteilte und die kurze Zeit später zum IT-Piece wurde. Die dunkle Denim Jeans mit roten Nähten schaffte es dann sogar in die schwedische Elle und kurze Zeit später in das Londoner Magazin »Wallpaper«.

Damit wurde »Acne Jeans« zur erfolgreichsten Sparte des Unternehmens und Johansson präsentierte 1998 die erste Komplettkollektion; seit dem zeigt das Label jährlich zwei Ready-to-Wear Kollektionen in Paris.

Nachdem Acne Studios in den ersten Jahren hauptsächlich in Skandinavien verkaufte, eröffneten sie 2005 das erste Geschäft in Berlin.

Es folgten weitere Flagshipstores in London, Tokio und Paris. Der bis dato größte Store wurde 2013 in Downtown Los Angeles eröffnet.

2008 kooperierte Acne sogar mit dem französischen Label Lanvin. Der Zusammenschluss von Lanvins drapierter Couture und Acnes Jeans-Schwerpunkt sorgten für einmalige Designs. Schlichte Jeans-Blazer mit großen Schleifenkragen oder aufwändig drapierte Kleider in schlichtem Jeansstoff sorgten für ein lautes »Wow« in der fashion crowd.

Eine Kooperation mit dem deutschen Schmuckdesigner Michael Zobel im Jahr 2009 brachte so ausgefallene Stücke hervor, dass sie es in Pforzheim sogar bis ins Schmuckmuseum schafften.

Eine weitere interessante Kooperation hatte Acne im Jahr 2010 mit dem spanischen Transvestiten-Magazin »Candy«. Das Ergebnis waren Jeanshemden für Sie und Ihn mit den labeltypischen Besonderheiten im Cut.

Die unternehmerische Vielfalt lässt es schon vermuten: Neben Acne Fashion & Denim vereint Acne Studios aber noch viele weitere kreative Köpfe unter einem Dach. Fotografen, Programmierer, Journalisten und Grafikdesigner zum Beispiel. Die verschiedenen Departments agieren unabhängig voneinander, befruchten sich aber natürlich trotzdem gegenseitig.

So zum Beispiel Acne Advertising, die zusammen mit dem Acne Art Department und Acne Production unter anderem schon für große Marken wie Louis Vuitton und IKEA Werbefilme entwickelten.

Zwischen 2005 und 2014 erschien in Zusammenarbeit mit dem Acne Art Department außerdem zweimal jährlich das Acne Paper. Unter einem Leitthema entstanden verschiedene Texte, Modestrecken und Portraits. Neben Werbefilmen und Magazinen produziert Acne aber auch Kinderspielwaren unter dem Namen Acne JR, die bisher allerdings noch nicht so bekannt sind.

Eine tolle Marke, bei der sich auf jeden Fall ein zweiter blick hinter die Kulissen lohnt!

 

Gut zu wissen

  • ACNE steht für »Ambition to Create Novel Expressions«, oder wie die Gründer scherzhaft sagen »Associated Computer Nerd Enterprises«, was so viel wie Vereinigte Computerfreak Unternehmungen bedeutet.
  • »Ich wünschte, wir hätten das Label nicht Acne genannt.«, so Jonny Johansson
  • Bis heute schaltet Acne keine Werbeanzeigen in Magazinen: »Wir haben niemals jemanden bezahlt unsere Kleidung zu tragen und wir möchten das auch nicht.«, sagt Johansson.
  • Vogue Chefin Anna Wintour bezeichnet Acne als »contemporary clothing brand«, also eine Marke, die zwar Designerstücke entwirft, aber nicht das Konto sprengt