Als Alternative zur Belegverarbeitung kannst du Stoffkanten, Rocksäume, Tischdecken oder Rundungen auch mit einem Schrägband einfassen.
Die häufigsten Fragen wie: Schrägband annähen Rundungen? Schrägband annähen Ecken? Wie funktioniert das und worauf muss ich achten? – beantworten wir dir in unserem Beitrag so gut und einfach wie möglich. Alles was du dafür brauchst sind deine Nähmaschine, Garn, Stoff und natürlich das Schrägband!
Warum heißt das Band
eigentlich Schrägband?
Schrägbänder sind, wie der Name schon verrät, im schrägen Fadenlauf zugeschnitten, das heißt im 45 Grad Winkel zur Webkante. Dadurch sind sie sehr dehnbar, lassen sich leicht formen und sind besonders gut geeignet für das Einfassen von Rundungen.
Bei geraden Kanten ist der schräge Fadenlauf nicht unbedingt notwendig. Du kannst einfach einen geraden Streifen zuschneiden und ihn auf die gleiche Art annähen.
Bei der Verarbeitung von Schrägband musst du KEINE Nahtzugabe an deinem Stoffstück hinzugeben, die Länge bleibt die gleiche.
Material, Farbe und
Breite – große Vielfalt!
Fertige Schrägbänder gibt es in verschiedenen Breiten, Farben und Materialien zu kaufen. Die gängigsten Breiten sind 2 cm oder 3 cm, es gibt aber auch Schrägbänder die 5 cm breit sind.
Die meisten Schrägbänder sind aus Baumwolle oder Polyester. Aber auch Schrägbänder aus Lederimitat, Jersey oder Satin sind erhältlich.
Der Farben sind wirklich keine Grenzen gesetzt, es gibt sie sowohl schlicht in den Standartfarben als auch gemustert oder in Glitzer.
Das Schrägband ist, wie du siehst, nicht nur eine tolle Art des Einfassens und Säumens, du kannst ebenso mit verschiedenen Farben und Materialien spielen und dem Kleidungsstück das gewisse Etwas geben.
Wo gibt es Schrägbänder
zu kaufen und wo
liegen sie preislich?
Schrägbänder gibt es in allen gängigen Kaufhäusern für Nähzubehör und Stoffen zu erwerben. Online ist die Auswahl noch größer! Preislich liegt ein Meter zwischen 0,79 € – 2,79 €.
Jersey Schrägband –
was muss ich beachten?
Du kannst Stoffe aus Jersey genauso gut einfassen. Wie oben schon erwähnt, gibt es Schrägbänder auch aus Jersey. Wichtig bei der Verarbeitung ist, dass du einen kleinen Zickzackstich verwendest, sodass die Naht genauso elastisch bleibt wie der Stoff und das Schrägband.
Schrägband
selber machen!
Du kannst ein Schrägband auch ganz einfach selber machen. Der Stoffverbrauch ist jedoch wegen des schrägen Fadenlaufes sehr hoch.
Bestimmt deine fertig sichtbare Schrägbandbreite und nehme diese mal 4.
Beispiel: 4 x 2 cm = 8 cm zugeschnittene Breite.
Nun gibt es zwei Methoden, wie du dein zugeschnittenes Band bügelst:
- Kanten mit dem Bügeleisen nach innen bügeln
- Band in den Schrägbandformer führen und anschließend bügeln.
Vorteil beim Schrägbandformer ist, dass dir die Arbeit für das mittige Falten übernommen wird.
Schrägband ist zu
kurz – was tun?
Step 1: Das Schrägband ist zu kurz und reicht nicht aus? Kein Problem! Du kannst ganz einfach ein weiteres Stück Schrägband ansetzen. Schneide dafür das Schrägband im 45 Grad Winkel ab, wie auf dem Foto abgebildet.
Step 2: Lege sie dann rechts auf rechts Kante an Kante aufeinander und nähe sie mit circa 0,5 cm Nahtzugabe fest.
Step 3: Bügel anschließend die Nahtzugabe auseinander und weiter geht´s!
Mit was für einem
Stich wird das
Schrägband angenäht?
Ein ganz normaler Steppstich ist optimal für das Schrägband. Sollte dein Schrägband und Stoff elastisch sein, wie bei Jersey, solltest du einen kleinen Zickzackstich verwenden, so bleibt auch deine Naht etwas elastisch.
Und das Verriegeln nicht vergessen!
Anleitung Schrägband
annähen mit Ecke
Wir empfehlen das Schrägband immer zuerst auf der linken Stoffseite anzunähen um es dann erst final von rechts festzunähen. Das garantiert eine schöne gesteppte Naht auf der sichtbaren rechten Stoffseite. Außerdem erwischst du alle Stofflagen.
Step 1: Falte dein Schrägband komplett auf und klappe das Ende des Schrägbandes nach innen, also nach links. Befestige dir mit einer Stecknadel das Band am Anfang. Nähe die Naht circa 1 mm rechts neben der Bruchlinie, so ist es später sicher, dass man die gesteppte Naht von rechts nicht mehr sieht.
Step 2: Nähe circa 0,5 cm bis vor das Ende der Stoffkante.
Step 3: Bring deine Nadel nach oben und hebe das Füßchen. Ziehe den Stoff etwas zu dir und klappe nun das Schrägband erst im 90 Grad Winkel hoch und dann wieder herunter, so dass die Kante des Bandes genau an der Kante des Stoffes liegt.
Step 4: Positioniere deine Nadel wieder 1 mm rechts neben der Bruchlinie und nähe die Strecke wieder bis 0,5 cm vor das Ende der nächsten Stoffkante. Gehe mit der Ecke erneut so vor wie beschrieben.
Step 5: Das Schrägbandende legst du exakt auf das unten liegende schon festgenähte Band und nähst es überlappend fest.
Step 6: Wende deinen Stoff auf rechts und klappe das Schrägband an der Stoffkante um, sodass die gesteppte Naht nicht zu sehen ist. Befestige das Schrägband mit Stecknadel und schaue, dass du auch das Band von links erwischst. In der Ecke legst du das Schrägband bis zur Stoffkante flach über den Stoff.
Step 7: Schnapp dir dann das Schrägband und lege die oben entstandene Ecke nun nach unten auf den Stoff.
Step 8: Steppe das Schrägband komplett fest. In den Ecken lässt du die Nadel in dem Stoff stecken, hebst deinen Nähmaschinenfuß hoch und wendest den Stoff.
Step 9: Mit farblich abgestimmtem Garn sieht es noch sauberer aus und die Naht ist kaum sichtbar.
Schrägband annähen
Rundungen
TIPP bei Innenrundungen
Bei Innenrundungen sollte das Schrägband gedehnt aufgesteckt werden. Eine weitere Methode wäre, das Schrägband etwas in Form zu bügeln.
TIPP bei Außenrundungen
Bei Außenrundungen sollte die Weite des Schrägbandes eingehalten werden, das heißt es sollte locker an die Stoffkante gesteckt werden.