Mode­trend Fake Fur

Im Kuschelmodus der Sesamstraße

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Fake Fur auf allen Laufstegen

Die Temperaturen sinken und das Bedürfnis sich möglichst warm einzupacken steigt. Fake Fur und Teddyfell bieten jeden Winter die Möglichkeit die Kuscheldecke vom Sofa mit auf die Straße zu nehmen.

Diese Saison knallt der Modetrend aber so richtig und die Designer zeigen ihn in bunten Farben. Weil es sich hier um Kunstfell handelt, erinnert der Mantel auch nicht an süße kleine Tierchen, sondern maximal an die bunte Sesamstraße aus Kindertagen. Kuscheln – ohne schlechtes Gewissen.

 

Kunstfell – keine billige Nachmache,
sondern eine echte Alternative

Bereits in der Steinzeit war ein dickes Fell ein Zeichen von Stärke und Status. In bestimmten High Society Orten, wie Kitzbühel ist das auch heute noch der Fall. Und trotzdem ist ein gutgemachtes Kunstfell eine echte Alternative und zwar für Mensch und Tier.

Das Gemisch aus Baumwolle, Polyester und Polyacryl-Fasern konnte in den letzten Jahren immer mehr Modefans für sich gewinnen. Bei der Herstellung werden Polyacryl-Fasern in das Grundgewebe aus einem Baumwoll-Polyester-Mix eingewebt. Ein Kleber verhindert, dass sie wieder ausfallen.

Für einen kurzen Echtpelzmantel werden acht Füchse oder 34 Kaninchen benötigt. Aber was spricht neben dem Offensichtlichen noch gegen Echtfell? Laut der Studie des unabhängigen niederländischen Forschungs- und Entwicklungs-Instituts CE Delft hat ein Echtpelzmantel eine deutlich schlechtere Umweltbilanz als ein vergleichbarer Kunstfellmantel.

Der echte Pelz muss vor der Verarbeitung mit Chemikalien behandelt werden, die eine besonders hohe Co2-Belastung darstellen. Außerdem fängt das echte Fell in Verbindung mit Feuchtigkeit an zu stinken und wer möchte denn schon riechen, wie ein nasser (toter) Hund?

 

Fake oder echt? Die Feuerprobe

Aber wie stellen Modefans beim Einzelhändler oder Selbstnäher bei der Stoffwahl fest, ob es sich um echten oder gefakten Pelz handelt? Da der Preis längst kein Indiz mehr ist, müssen wir zu anderen Methoden greifen.

Der ultimative Test ist die Feuerprobe: Fakefur riecht selbstverständlich nach Plastik, während echtes Fell nach Horn riecht, also dem menschlichen Haar gleicht. Natürlich sollt ihr euren Kleiderschrank nicht in Brand setzen. Daher Plan B:  Wenn man leicht gegen das Material pustet bleibt der Webpelz standhaft, während der Echtpelz sich durch den Wind verformt.

 

Sesamstraße auf dem Runway

Die Designer haben diese Saison eine Gute-Laune-Parade auf dem Catwalk inszeniert. Bei den Mänteln erscheint jeder kalte Winterabend nur halb so düster und deprimierend.


Prada | ©Stefan Knauer

Prada präsentiert den Bibo-Look: Ein kuscheliger Mantel, der mit Boots in Fell-optik kombiniert wird. Das Highlight sind die eingearbeiteten Lederdetails, die den Mantel schließen und auch an den Ärmeln wiederauftauchen.

 


Fendi | ©Stefan Knauer

Fendi greift die Farbwelt auf, allerdings wird hier das Blau zum Protagonisten. Das Krümelmonster lässt grüßen und präsentiert sich in einem Mix aus Teddyfell und Fakefur. Der Taillengürtel ist ein Element des klassischen Bademantels und der ultimative Beweis, dass man sich in diesem Mantel wie zuhause fühlen kann.

 


MiuMiu | ©Stefan Knauer

Könnt ihr euch noch an Tiffy aus der Sesamstraße erinnern? Heute findet man die rosa-lila Vogeldame bei MiuMiu auf dem Runway: Kurze Mäntel, dafür maximale Kragenweite. Ein weiterer Hingucker der MiuMiu-Show ist ein Langhaar-Look im soften Pastell.

 


MaxMara | ©Stefan Knauer

Der letzte Beweis, dass die Sesamstraße und dieser Modetrend ein Hit sind, ist Gigi Hadid. Nicht ohne Grund läuft das Supermodel in einem All-Red-Look für MaxMara über den Catwalk und präsentiert dabei einen fast bodenlangen Fakefurmantel.

Fashionmakery macht sich für Fakefur stark und beweist mit den Designern, dass für einen starken Look kein Echtpelz gebraucht wird.

Unser Redaktionshund Kito ist da ganz unserer Meinung!