Balenc­iaga is back

HW-Kollektion Paris

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Das französische Modehaus präsentierte die HW-Kollektion in Paris und schenkte uns damit Inspiration in Sachen Schnitt und Design. Aber war das neu?

Ganz im Gegenteil: Das Label beruft sich auf typische Balenciaga-Silhouetten und ließ alte Traditionen mit einem modernen Twist wieder aufblühen.

Keine Geringere als Eliza Douglas, Demna Gvasalias größte Muse, eröffnete die Show. Balenciaga gehört zu den Modehäusern, die einen neuen Typ von Topmodel etablieren. Sie präsentierte einen asymmetrischen Mantel in Karo-Optik. Typisch für Balenciaga: Die breite Schulterpartie und trotzdem eine allgemeine Proportionslosigkeit.

 

Demna Gvasalia setzt durch andersartige Stoffe moderne Akzente. Er benutzt viele technische Materialien, setzt auf die Gegensätzlichkeit von Geometrie und Asymmetrie und spielt mit den Formen. Die Inspirationsquelle: Sein neues Auto. So erkennt man am Design eines Rockes den Bezug zu einer Fußmatte. Der skulpturale Schmuck steht im Kontrast dazu.

 

Die Strumpf-Boots, die das komplette Bein der Models zieren und in seiner letzten Kollektion ein optisches Highlight und die Next-Level-Version des Overknees bildeten, bleiben uns auch in dieser Saison erhalten.

 

Den Abschluss der Kollektion bildeten neun spektakuläre Couture-Kleider, wie wir sie vom Cristóbal Balenciaga kannten. Gvasalia orientierte sich an dieser Stelle an den Kreationen des Modehausgründers in den 1950er Jahren und entschied sich letztlich für sehr simple Designs, die nur in ihrem Schnitt extravagant waren.

Das große Finale wurde von einem weißen Federkleid mit schwarzen Punkten gebildet. Das Model wurde von Kopf bis Fuß von den Federn umhüllt und präsentierte eine passende Bazaar-Bag im selben Look.

Wenn das nicht mal die richtige Mischung aus Modernität und Tradition ist! Es ist erstaunlich zu sehen, wie sich immer wieder traditionelle Schnitte in unserem heutigen Empfinden für Ästhetik wiederfinden lassen.

Das Modehaus beweist damit, wie zeitlos ein guter Grundschnitt sein kann. Es lohnt sich also immer wieder sich mit vergangenen Trends, Modecodes und klassischen Schnitten auseinanderzusetzen, denn diese bilden das Fundament des Nähens und somit auch eurer eigenen selbstentworfenen Kleidungsstücke.

Inspiration gefunden? Dann ran an die Nähmaschine!